Professor Dr. phil., Dr. med h.c., Dr. ing. e.h., Dr. rer. pol. h.c. Rudolf Straubel
Rudolf Constantin Straubel wurde am 16. Juni 1864 im 1863 neuerbauten Pfarrhaus (heute Ortsstraße 46) als Sohn des Pfarrers Carl Straubel geboren. Er widmete sich nach Schulbesuch und Studium in den Fächern Physik und Mathematik zunächst der akademischen Laufbahn.
Straubel habilierte 1897 mit »Theorie der Beugungserscheinungen kreisförmig begrenzter, symmetrischer, nicht sphärischer Wellen« und wurde im selben Jahr außerordentlicher Professor der Universität Jena. Er galt als einer der genialsten Wissenschaftler seiner Zeit, hielt Vorlesungen über theoretische Physik, Optik (besonders Beugungstheorie) und Geophysik und leitete bis 1919 auch die seismische Station.
Im Jahre 1903 nahm er in der Firma Carl Zeiss in Jena nach dem Ausscheiden von Ernst Abbe dessen Platz in der Geschäftsleitung ein.
1924 wurde Straubel Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und 1930 Mitglied der Leopoldina. Auf ihn gehen allein 38 Patente zurück.
Über das Aufgabengebiet bei Carl Zeiss ging Straubels Wirken für die Elektrizitätsversorgung des Landes Thüringen, insbesondere für die Erschließung der Wasserkräfte der oberen Saale. In diesem Zusammenhang wurde er 1934 als „geistiger Vater der Bleilochtalsperre“ bezeichnet.
Straubel war außerdem an der Entwicklung der ersten Projektionsplanetarien beteiligt.
1933 erwangen die Nationalsozialisten das Ausscheiden Straubels aus der Firma Carl Zeiss, weil er eine jüdische Frau hatte. Er starb am 2. Dezember 1943 in Jena.
Rudolf Straubel
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